Wie ich das Jahr erlebte in dem die Mauer fiel

Als dann im November 1989 endlich die Mauer fiel, und damit der Weg frei war zu einer Wiedervereinigung, bekam ich das Ganze nur am Rande mit, weil es zu diesem Zeitpunkt keine Auswirkungen auf meine Arbeit hatte.

Denn damals beschäftigte mich nur eine Frage: „habe ich auch im kommenden Jahr genug Aufträge um meinen Umsatz zu halten, oder sogar noch zu steigern?

Aber nicht das Geld war es, dem ich nachjagte, sondern das Bewältigen und Fertigstellen erfolgreicher Projekte, vor allem durch die von mir erstellte Software.

Das Geschäft boomte, und ich musste darauf achten, in meiner Euphorie nicht zu viele Aufträge auf einmal anzunehmen, um nicht Gefahr zu laufen, dass die Qualität meiner Arbeit darunter leidet.

Also beschoss ich schweren Herzens im neuen Jahr den Kunden in Karlsruhe mit dem aktuellen Projekt auslaufen zu lassen. Allerdings nicht ohne einen guten Kollegen von mir entsprechend einzuarbeiten, sodass dieser anschließend die weiterführenden Projekte übernehmen konnte.

Damit hielt ich mir auch noch eine kleine Hintertüre offen, falls wider Erwarten von einem oder beiden meiner anderen Großkunden in Frankfurt kein Folgeauftrag mehr kommen sollte.

13 Antworten zu “Wie ich das Jahr erlebte in dem die Mauer fiel

  1. Liebe Uschi

    Du erwähnst immer wieder, dass es nicht das Geld war, dass Dich getrieben hat, sondern ausschliesslich das starke Bedürfnis Erfolg zu haben.
    Ich bin schon vielen Menschen begegnet, für die es das einzig Wichtige war in ihrem Leben, JEDOCH um so viel wie möglich dadurch zu verdienen.
    Du schriebst, dass es Dein Ziel war, mit 45 in den „Ruhestand“ zu gehen. Doch dies wäre ja doch nur dann möglich gewesen, wenn Du einen entsprechend grossen finanziellen Background gehabt hättest.
    Und trotz dieses Zieles hast Du Dein Interesse an Deinen Finanzen hinten angestellt.
    Hast Du schon einmal nachgedacht, wieso es zu dieser Ambivalenz kam?
    Du bist ein so aussergewöhnlicher Mensch, Uschi, das in allem was Du schreibst klar zu erkennen ist, und deshalb drängen sich mir all diese Fragen auf.
    Willst Du sie nicht beantworten, dann übergeh sie einfach.

    liebe Grüsse
    Michaela

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    • Liebe Michaela

      Das was ich schon immer gesucht habe kann man nicht mit Geld kaufen und deswegen war mein Augenmerk nicht auf Geld sondern auf den Erfolg/die Anerkennung gerichtet.

      Da meine eigenen Ansprüche recht niedrig sind/waren habe ich mir bereits mit 13 Jahren (als ich meine erste Lehrstelle antrat) ausgerechnet wieviel ich als Rücklage oder durch Lebensversicherungen bräuchte um nicht mehr Arbeiten zu müssen zum leben.

      Was aber nicht bedeutet das ich mit 45 Jahren nicht mehr Arbeiten und nur noch Faulenzen wollte.

      In meinem „Ruhestand“ wollte ich nur noch das machen wozu ich Lust habe.

      Liebe Grüße
      Uschi

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      • …..In meinem „Ruhestand“ wollte ich nur noch das machen wozu ich Lust habe.

        Also arbeiten! :))

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        • Nicht unbedingt… ich dachte da eher an Bücher schreiben, viel wandern (endlich auf den Spuren meiner Vorfahren durch den Odenwald zu Fuß), vielleicht auch endlich mein Begabtenabitur in Deutschland machen und danach vielleicht zu Studieren, etc.

          Aber ich hätte auch Lust gehabt an einer Uni oder ähnlicher Einrichtung mein Wissen aus meinem Berufsleben weiterzugeben.

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          • Ich würde sooo gerne lesen, was da so alles passiert ist, dass Du das letztlich nicht erreicht hast.
            Da muss ja etwas Dominantes passiert sein in Deinem Geschäftsleben.
            Hin und wieder hast Du ja schon ein paar Worte fallen lassen.
            Doch nicht soviel, dass man sich hätte einen Reim darauf machen können.

            liebe Grüsse
            Michaela

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            • Liebe Michaela

              Einiges davon wird eventuell ja auch noch hier näher in eigenen Beiträgen beschrieben werden … aber was bzw. wieviel bin ich mir noch nicht sicher…

              Ich würde es nicht als Dominant sondern eher gravierend bezeichnen und leider war es auch ein großer Teil meine eigen Vertrauensseligkeit gegenüber alten Bekannten / Freunden.

              Nur soviel als kleiner Hinweis… mit 40 Jahren hatte ich alles soweit geregelt das ich im Monat eine private Rente von mindestens 5.000 Euro + Mieteinnahmen aus 25 Immobilien gehabt hätte und eine paar falsche Entscheidungen haben gereicht alles zu verlieren.

              Das ganze hatte natürlich auch extreme Auswirkungen auf mein berufliches Umfeld.

              Liebe Grüße

              Uschi

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              • Ja Uschi, genau das hattest Du schon einmal erwähnt.
                Und so etwas erlebt ja wohl so schnell keiner bzw. musst mit sowas klar kommen.
                Und deshalb wäre genau diese Geschichte natürlich unglaublich interessant.
                Vielleicht verhinderst Du sogar, dass es einem, der diesen Eintrag dann liest, auch so ergeht?

                liebe Grüsse
                Michaela

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                • Es ist aber nicht so einfach das zu schreiben… auf der einen Seite bewegen mich da auch noch eine Menge an Gefühlen wenn ich darüber nachdenke…. und dann möchte ich verhindern das das was ich schreibe vielleicht zu überheblich oder unwahrscheinlich erscheint.

                  Wenn mir das jemand erzählen würde den ich nicht sehr gut kenne dann könnte das eine oder andere auch etwas zweifelhaft sein.

                  Aber vielleicht schreibe ich das ganze ja auch nicht als persönlich Erlebtes sondern mehr als eine ausgedachte bzw. erfundene Geschichte…

                  Liebe Grüße
                  Uschi

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                  • Das letztere ist natürlich auch eine Möglichkeit.
                    Doch ich denke da anders.
                    Nämlich dass das Niederschreiben solcher „unglaublichen“ Erlebnisse im Leben ungemein dabei hilft, solche Dinge in sich selbst „aufzuarbeiten“.
                    Selbstvorwürfe, Schockerlebnisse etc.,auch wenn sie einem gar nicht bewusst sind, schlummern tief im Unterbewusstsein und haben ganz massive Auswirkungen auf das Wohlbefinden.
                    Doch wenn man sich „traut“ es rauszulassen; wenn man sich öffentlich zu dem was so „unrealistisch“ so „unglaubwürdig“ erscheint, bekennt. Dann und nur dann hat man es aus sich heraus katapultiert. Und diese Erleichterung, und davon bin ich felsenfest überzeugt, wirkt sich dann sehr positiv auf Deine Krankheit aus.

                    Du weisst ja, glaube ich wenigstens, dass sowohl mein Vater als auch mein Grossvater Psychiater waren.
                    Und das, was ich da oben eben geschrieben habe, kommt aus erster Hand von Fachleuten. Denn mein Grossvater hatte mir Unmengen solcher Fälle erzählt und welche Methode die Beste ist, um schlimme Erlebnisse wirklich aufarbeiten zu können.
                    Ich red also nicht wie ein Blinder von der Farb.

                    liebe Grüsse
                    Michaela

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                    • Das ist ja auch mit ein Grund warum ich mit dem bloggen angefangen habe… einmal um mein Tägliches Leben niederzuschreiben und z.B. einfacher im Nachhinein feststellen zu könne wie es mir die letzten Tage / Wochen ging…

                      Und für die Vergangenheit eben auch das eine oder andere schriftlich zu Formulieren… wobei ich das zum Teil auch bereits für verschiedene Prozesse vor Gericht bzw. Staatsanwälte (als Aufsichtsratsvorsitzender dem unterstellt wurde aktiv die Geschäfte geführt zu haben) schriftlich festgehalten…

                      Aber ich hatte eigentlich auch Erwartet das der Psychologe bei dem ich war mir eine Gesprächstherapie empfehlen würde und nicht nur bestätigt das ich genau wüsste was ich tun müsse um aus dem Problem herauszubekommen.

                      Liebe Grüße
                      Uschi

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                    • Etwas für Prozesse zu formulieren, ist nicht einmal annähernd das Selbe.
                      Denn hier gibst Du ja nur Fakten bekannt.
                      Und um Fakten geht es beim Aufarbeiten von Seelenblocker ja nur am Rande. Tatsächlich soll es darum gehen, über Deine seelischen Zustände, die Du bislang nur in Dir verstaut hattest, öffentlich zu sprechen. Bislang waren sie bedrückende Geheimnisse im Käfig „Seele genannt“ eingesperrt.
                      Sperr den Käfig auf und schenke ihnen die Freiheit. Lass sie los; lass sie ziehen.

                      Und wem interessiert es denn, ob es ein paar Deppen geben sollte, die Dich für überheblich und unglaubwürdig halten.
                      Ich bitte Dich, Uschi!!!
                      Wen interessierts!!!!

                      liebe Grüsse
                      Michaela

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                    • Liebe Michaela

                      Da hast du schon recht… es ist nur nicht so leicht einfach über alles zu schreiben und sich damit für alle bloßzustellen.

                      Bewusst oder unbewusst haben wir doch alle die Neigung nach Anerkennung zu suchen.

                      Liebe Grüße

                      Uschi

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                    • …für alle bloszustellen???
                      Nur weil man zugibt/erzählt, ein paar falsche Entscheidungen im Leben getroffen zu haben???

                      Natürlich kann und will ich Deine Einstellungen/Empfindungen nicht infrage stellen. Wie käme ich auch dazu?

                      Doch ich glaube, dass Du mit dieser Scheu alleine auf weiter Flur stehst.

                      liebe Grüsse
                      Michaela

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