Wuschel erzählt — Teil 6a – Wie ich mehr Lebensfreude bekam

zu den vorhergehenden Teilen „Wuschel erzählt“:

 

https://dieka56welt.wordpress.com/2015/08/09/zusammenfassung-index-erzaehlungen-wuschel-19712468/

 

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(übertragen aus dem alten Blog meiner geliebten Michelle)

 

Heute erzähle ich Euch, mein lieben Freunde, wie ich endlich ein richtiger Hund wurde.

 

Viele, viele schöne Wochen und Monate vergingen, und die Spaziergänge mit meinem Dieter wurden immer häufiger.

 

Ich glaube auch, dass die Frau, bei der ich wohnte gar nichts mehr dagegen hatte, wenn Dieter um noch mehr gemeinsame Spaziergänge gebeten hat.

 

Denn sie hatte ja auch nicht die geringste Scheu gehabt zig andere Nachbarn anzubetteln mit mir eine Runde zu drehen, wenn sie keine Lust dazu hatte. Na und wie schon gesagt, so kam das ja recht häufig vor.

 

Ich wusste ja nichts über Dieters Leben und was er bisher so gemacht hatte. Es schien mir nur, als ob er schon irgendwie müde war vom Leben. Hmm, irgendwie weiß ich nicht wie ich es besser ausdrücken kann.

 

Denn die Menschen müssen ja alle bemüht sein sich durch Arbeiten soviel Geld zu verschaffen, dass sie eine Wohnung haben können, und Essen kaufen. Das gibt es ja nicht einfach so zum Mitnehmen, was ich nach und nach mitgekriegt habe. Und wenn dann jemand die Arbeit verliert oder so krank wird, dass er nicht mehr selber für seine Existenz sorgen kann, wird das natürlich dann sehr schlimm für ihn. Und viele verlieren dann jeden Mut wieder auf die Beine zu kommen. Das meine ich mit müde vom Leben sein.

 

Mir schien es nämlich sehr oft, als dass es ihm gar nicht so leicht fiel so oft mit mir spazieren zu gehen, so müde sah er mir aus. Sondern dass er das alles ausschließlich nur für mich machte, damit ich mehr Freude bekomme in mein Hundeleben.

 

Und was die Freude betraf, ja die nahm natürlich zu, wie ich es mir niemals vorher erträumt hätte. Denn vorher war das schon sehr schlimm für mich.

 

Ich wollte z.B. so gerne mal einem anderen Hund Hallo sagen. Doch nachdem die Frau, bei der ich wohnte, immer einen weiten Bogen um andere Hunde machte, war ich sicher, dass diese eben böse waren. Und so fürchtete ich mich natürlich.

 

Besonders schlimm war es, wenn ich alleine vor die Türe musste, oder ohne Leine mal ein bisschen hinten nach war, wenn sie mich mit zum Einkaufen genommen hat, und es kam dann ein Hund auf mich zu. Da fing ich dann an am ganzen Leib zu schlottern, weil ich nicht wusste wohin ich mich jetzt in Sicherheit bringen sollte.

Und so traute ich mich dann auch nie mal wo kurz ein bisschen Düfte zu sammeln vor lauter Angst, dass ich von einem dieser so gefährlichen anderen Hunde angefallen werden könnte.

 

Doch das war alles Unsinn, na klar. Alle anderen Hunde wollten doch auch nur ein bisschen Kontakt haben, wollten sich beschnuppern und sich freuen einen Genossen zu treffen um ‚Hallo, wie geht‘s Dir denn‘ zu sagen.

 

Und natürlich war es auch wieder mein Dieter, der meine Angst sofort erkannt hatte. Und der mir deshalb auch eine Leine anlegte, sodass ich mich sicher fühlte, wenn er bei einem anderen Hundehalter stehen blieb, um ein bisschen mit dem zu plaudern. Er hielt die Leine zu Anfang dann immer so kurz, dass der andere Hund eben nur soweit an mich heran konnte, sodass er mir hätte nichts tun können, wäre er böse gewesen.

 

Doch wie schon gesagt, so konnte von böse keine Rede sein, sondern ganz im Gegenteil. Ich hatte plötzlich urviele Freunde und Freundinnen, mit denen ich dann herumtollen durfte, während Dieter seine Plauscherl abhielt.

 

Und somit durfte ich mich auch von der quälenden Angst und der Einsamkeit, die sich in meinem Herzen so schmerzhaft breit gemacht hatte, verabschieden.

 

Konnte jetzt hoch erhobenen Kopfes, immer Ausschau haltend nach einem meiner Freunde herumlaufen, anstatt verängstigt durch die Gegend schleichen zu müssen.

 

Fortsetzung folgt

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