Bei meinem 1. Kundeneinsatz lernte ich ein paar wichtige Dinge kennen, weitab vom fachlichen Bereich, die gut zu meiner eigenen Arbeitsauffassung passten.
Ich wunderte mich zuerst, weshalb niemand der bisher Beteiligten diese scheinbar leichte Aufgabe übernehmen wollte.
Es sollte eine Nachschulung im Textsystem sein, um einige offene Punkte zu klären und das Wissen der Damen aus dem Schreibbüro zu vertiefen.
Mein Kollege aus dem Softwarebereich standen bei der Vorstellung, dorthin zu müssen, die Haare, wie einem Igel die Stacheln in Angriffsposition, ab.
Er nuschelte, was er meistens tat, wenn er nervös war, lediglich „Ich habe dafür im Moment keine Zeit“.
Später erfuhr ich, warum er sich dermaßen sträubte und gerne die Sache an mich abgab.
Die Mitarbeiterin aus unserem Haus winkte ebenfalls ab und schob dringende Arbeiten für den Quartalsabschluss als Grund vor.
Mir kam dies ganz zupass, denn so konnte ich im direkten Einsatz meine sicherlich noch vorhandenen Schwachstellen im Umgang mit diesem Computersystem herausfinden.
Meine Unsicherheit bestand mehr darin, wie ich mich für diesen Kundenbesuch anziehe.
Kam ich zu leger gekleidet daher, würde meine Unerfahrenheit und sehr junges Alter überdeutlich hervorgehoben.
Allerdings wollte ich nicht den Eindruck eines Verkäufers erwecken, mit einem zu formellen Anzug.
Also entschied ich mich für eine Kombination von einer grünen Hose, Blazer aus Tweed mit Fischgrätenmuster in Beige/Khaki, hellgrünes Hemd, Strickkrawatte in Dunkelgrün.
Für mich dabei am wichtigsten, dass ich mich wohl darin fühlte und nicht durch die Bekleidung eingeengt.
So ausgestattet machte ich mich an dem vereinbarten Vormittag auf den Weg von Frankfurt nach Wiesbaden.
Dieters Welt 