Meine Marinezeit – Uni-Klinikum Kiel Neurologie Teil 2

Nachdem ich bisher kaum großartig Erfahrung mit Krankenhäusern besaß, schaute ich mir voller Interesse den Ablauf an.

Lediglich das Legen eines Zugangs am Handgelenk bereitete mir ein wenig Unwohlsein.

Daran konnte auch die Erklärung, dass dies lediglich eine Vorsorgemaßnahme wäre, nichts ändern.

Schon beim 1. Gespräch mit dem verantwortlichen Stationsarzt stellte ich klar, dass ich nur im äußersten Notfall eine Vollnarkose bzw. Schmerzmittel akzeptiere.

Obwohl dies ihm offensichtlich missfiel, musste er es wohl oder übel akzeptieren.

Wies mich allerdings darauf hin, dies müsse er in den Unterlagen und dem Arztbrief an den Admiralsstabsarzt mitteilen.

Bei der nächsten Chefarztvisite sprach mich deswegen der Professor an, doch nach kurzer Zeit musste er einsehen, dass er meine Meinung bei diesen Dingen nicht ändern kann.

Und mit dem Arzt aus der Flottille würde ich schon selbst zurechtkommen.

In den nächsten Tagen jagte eine Untersuchung die andere.

Angefangen beim einfachen Röntgen (ohne und mit Kontrastmittel) über EEG, MRT und CT bis hin zu Lumbalpunktion und Hirn-Szintigrafie war alles dabei.

Beim letzteren hatte der untersuchende Arzt große Mühe, das Kontrastmittel an der Halsschlagader zu injizieren.

Er bekam die Kanüle nicht durch meine starken Halsmuskeln und meinte, es würde leichter gehen durch eine Betäubung.

Aber dies lehnte ich strikt ab, konnte jedoch seine Argumente verstehen.

Wenn er zu starken Druck ausübt, könnte eventuell die Ader platzen und spätestens dann müsste er mich betäuben, um diese schnellstmöglich zu flicken.

Nicht definitiv die Information, welche mich wirklich entspannen ließ.

Außerdem sah ich in der OP-Decke genau, was er da an meinem Hals machte.

Erst als die OP-Schwester sich über mein Gesicht beugte und mit ruhiger Stimme auf mich einsprach, klappte es mit dem Loslassen.

Zumindest so lange, bis ich merkte, wie mein Blut langsam meinen Hals herunterlief.

Über die sonstigen Einzelheiten der diversen Untersuchungen verzichte ich hier lieber, da es mir noch heute manchmal Phantomschmerzen bereitet.

Leider führten alles dies zu keinem eindeutigen Ergebnis, außer dass ich schonender mit mir und meinem Körper umgehen sollte.

Weniger Arbeiten, mehr ruhige Freizeitaktivitäten, Entspannungsübungen und Zurückhaltung beim Sport waren daher die Ratschläge, die ich mit auf meinen Weg bekam.

Erinnerte mich stark an die Worte meines Psychologen, als ich vor 4 Jahren schonmal so einen körperlichen und psychischen Zustand hatte.

Das war jetzt also der 2. Tiefschlag meines Körpers gewesen, wobei sich die Frage stellte „Würde ich endlich daraus lernen, meine Grenzen rechtzeitig zu erkennen?“.

Keine einfache Entscheidung für jemand der gerade mal Anfang 20, mit so etwas konfrontiert wird.

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Eine Antwort zu “Meine Marinezeit – Uni-Klinikum Kiel Neurologie Teil 2

  1. Ich lass mir die Eingriffe in meinen Körper – etwa venös – gefallen, weil es ja zu meinem Besten ist und zu meiner Gesundung dient .. Aber ich respektiere andere Meinungen ..

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