Ich merkte gleich in den ersten Gesprächen, dass es wohl seine erste Borddienststelle als Rechnungsführer sein musste.
Scheinbar kam er direkt von der Fachausbildung II, ohne praktische Erfahrung.
Aber besser so, als das vorhergehende hochseeuntaugliche Sensibelchen.
Welches meinte von einer kleinen Landeinheit kommend, genug Kenntnisse zu haben, um sich als Fachvorgesetzter auf dem Schiff aufspielen zu können.
Der Neue befand sich noch in der Phase, sich selbst als Bootsmann zu finden.
Seine Kameraden machten ihm dies nicht unbedingt leicht.
Daher wunderte es mich kaum, dass wir von Beginn an eher ein kameradschaftliches Arbeitsverhältnis hatten, die anfallenden Arbeiten wurden aufgeteilt.
Offiziell war er zwar mein Vorgesetzter, jedoch kam es mir öfters vor, als wäre ich sein Ausbilder, der ihn in sein Aufgabengebiet einarbeiten würde.
Zumindest hatte ich ein bisschen weniger Arbeit und Verantwortung, was mir in meiner damaligen Verfassung sehr guttat.
Nachdem es in der Landunterkunft keine Plätze für seine Dienstgruppe gegeben hatte, half ich ihm bei der Suche nach einer passenden Unterkunft, in der Nähe des Stützpunktes.
Da er sowieso den Großteil des Jahres auf dem Schiff unterwegs war, reichte ihm ein kleines Zimmer in einer WG.
So konnte ich meine eigene Erfahrung gleich mit einbringen und innerhalb kürzester Zeit etwas Passendes finden.
Eine seiner Lieblingsbeschäftigungen in der Freizeit schien feiern zu sein, wobei ich regelmäßig von ihm eingeladen wurde.
Seine Bordkameraden waren überwiegend verheiratet und hatten anderes in ihrer freien Zeit zu tun.
Es waren einige äußerst interessante Monate, in welchen wir ein gut eingespieltes Team wurden und dies sowohl im Dienst als ebenso außerdienstlich.
Allerdings wurde diese Eintracht eines Tages recht Rüde unterbrochen, davon mehr im nächsten Teil.