Wir konnten es kaum noch erwarten, endlich in einen Hafen einzulaufen.
Wobei für die meisten von uns das Wichtigste war, eine gründliche ausgiebige Dusche und Körperpflege.
Bereits im Voraus hatte unser 1. Offizier sich mit dem Hafenkommandanten deshalb in Verbindung gesetzt.
Am Anleger wartet für die Mannschaft ein Bus, um einen reibungslosen freien Zugang zu den entsprechenden Räumlichkeiten zu gewährleisten.
Anders als in den sonstigen Hafenaufenthalten war nichts mit Hafenurlaub.
Alle hatten genug zu tun, unser Schiff so rasch wie möglich instand zu setzen und wir lagen in einem weit von der Stadt entfernten Liegeplatz.
Einen Teil der Deutsch-französischen-Übung „Iles d’Or“ würden wir zwar verpassen, aber zumindest den Abschluss mit dem Hafen Cadiz sollte erreichbar sein.
Auch ich hatte alles für die nötigen Auszahlungen mit der Truppenverwaltung in Kiel abgeklärt und musste lediglich das vereinbarte Geld in Empfang nehmen.
Dafür kam extra jemand von der nächsten deutschen Botschaft, der dies allerdings nur dem Rechnungsführer (Bootsmann) aushändigen wollte.
Erst nachdem ein Fernschreiben durch die Kassenverwaltung bestätigte, dass ich zum Empfang berechtigt wäre, bekam ich es.
Im Nachhinein stellte es sich zwar heraus, dass ich es nicht benötigte, doch ich wollte nicht an der Kasse stehen am Auszahlungstag und erklären müssen „Geschlossen mangels Masse“.
Die notwendigen Ersatzteile für die Frischwasseraufbereitungsanlage waren ebenfalls schon aus Deutschland angeliefert worden.
Zur Unterstützung befand sich eine kleine Truppe Mechaniker der HDW (Howaldtswerke-Deutsche Werft) mit dabei.
Unsere Versorger hatten es sogar geschafft, eine Reinigung aufzutreiben, die kurzfristige Kapazitäten frei hatte.
Innerhalb eines Tages war die Schmutzwäsche der Besatzung gewaschen und gebügelt.
Bezahlt wurde in Bar aus meinem Kassenbestand und ich machte mir noch keine Gedanken, wie ich dies später abrechnen sollte.
Sicherlich würde sich eine passende Buchungsstelle finden lassen, eventuell ein Übertrag in der HÜL (Haushaltsüberwachungsliste).
Nachdem wir im vergangenen Jahr ein Guthaben im Verpflegungsgeldkonto hatten, sollte es keine Probleme deswegen geben.
Gutes Haushalten ist eben in solchen Fällen auch bei der Marine bzw. im öffentlichen Dienste von Vorteil.
Mit all dieser gut organisierten Abläufe konnten wir bereits nach ein paar Tagen zur auf See weiter an der Übung teilnehmen.
Damit war die nächste Hafenzeit in Spanien gesichert, welche wir gedachten, dann ausgiebig zu genießen.