Nach eingehender Recherche wegen meines Problems mit dem Bartwuchs wäre dass einfachste, laut Dienstvorschrift eine schriftliche Erlaubnis vom vorgesetzten Offizier.
Mein Hauptargument dabei bezog sich auf gesundheitliche Gründe, welche ich mir vom Bordarzt bestätigen ließ.
Daher stellte ich ein Gesuch an den Divisionsoffizier, mit der Bitte, mir einen Vollbart wachsen lassen zu dürfen.
Ich dachte, ein Versuch kann nicht schaden und war erstaunt, dass dies ohne Probleme erlaubt wurde.
Ein paar Tage später vom 1. Offizier auf meinen langsam sprießenden Bart angesprochen, erklärte ich ihm die Hintergründe.
Am nächsten Tag hatte er daraus einen Bartwuchswettbewerb gemacht, der bis zum Tag vor der Hafeneinfahrt ging.
Allerdings mussten alle, die dann keinen ausreichenden und gepflegten Bart vorweisen konnten, diesen Abrasieren.
Ab da wurden immer wieder die unterschiedlichen Bartauswüchse verglichen und nach ihrem Umfang beurteilt.
Keine schlechte Idee damit die Mannschaft ein bisschen von dem eigentlichen Problem des fehlenden Wassers abzulenken.
Wir fuhren so die gesamte restliche Übung durch, da unser Kommandant wegen des Ausfalls der Aufbereitungsanlage keinen Grund zur frühzeitigen Hafeneinkehr sah.
Es war mit einem längeren Aufenthalt im fremden Hafen zwecks Reparatur zu rechnen.
Für die Versorgungsleute und mich bedeutete dies einiges an zusätzlicher Arbeit.
Wir würden nicht wie geplant zum Monatsende im Heimathafen sein und ich musste mich darum kümmern, ausreichend Geld für die dann nötigen Auszahlungen bereitzuhaben.
Eine völlig neue Herausforderung für mich, die sicherlich in diesem Umfang kaum auf dem Fachlehrgang 2 der Bootsmänner so in Detail behandelt würde.
Zum Glück hatte ich eine recht gute Verbindung zur Truppenverwaltung aufbauen können, die mir per Fernschreiben Hilfestellung leisteten.
Wobei die größte Arbeit erst noch im Auslandshafen auf mich wartete.