Eine Seefahrt die ist lustig, stimmt leider nicht immer, vor allem wenn man auf einem sehr alten Zerstörer der deutschen Marine fährt.
War es schon zu normalen Zeiten nicht so einfach mit der körperlichen Hygiene und der Nahrungsaufnahme, so konnte dies sich noch extrem verschärfen.
Aber bevor ich mit dem eigentlichen Erlebnis beginne, zuvor ein paar grundlegenden Informationen, zum besseren Verständnis.
In unserem Waschraum für 80 Unteroffiziere hatten wir 6 Waschbecken, 2 Duschen und 2 Toiletten.
Da war nicht viel Platz und auch die Zeit äußerst begrenzt zum Waschen, Zähneputzen, Rasieren oder Duschen.
Das Duschwasser z.B. war lediglich 40 Minuten vor und nach einem Wachwechsel angestellt.
In dieser Zeit musste man jedoch auch noch seine entsprechende Mahlzeit zu sich nehmen, wofür wir in der Unteroffiziersmesse gerade mal 11 Plätze hatten.
Dadurch musste in 4 Törns gefrühstückt bzw. gegessen werden.
Das bedeutete maximal 5 Minuten für körperliche Reinigung und doppelte Zeit fürs Frühstücken.
Denn das Problem war, neben der geringen Wassermenge die wir nutzen durften, beide Bereiche wurden in diesen Zeiten von circa 40 Mann genutzt.
Was zu teilweisen längeren Warteschlangen führte, wenn man Pech hatte.
Auf dem Schiff wurde unterschieden zwischen Trinkwasser und Brauchwasser, wobei beides in entsprechenden Anlagen aufbereitet wurde.
Während des Manövers, was uns Richtung Toulon führte, gab unsere Frischwasseranlage eines Tages ihren Geist auf.
Und nun wurde der schon zuvor sehr sparsame Umgang mit dem persönlich zur Verfügung stehende Wasser weiter eingeschränkt.
Weder war für die meisten an Bord Duschen erlaubt, noch ausreichend Nass vorhanden für eine gründliche Körperreinigung.
Gerade mal ein kleines Waschbecken mit circa 1 bis 2 Liter Wasser sollten für Zähneputzen, Rasieren und sonstiges Waschen reichen.
Seit meinem Unfall, wo die Narbe am Kinn zurückblieb, vertrug ich keine Trockenrasur mehr.
Daher machte ich mir Gedanken, wie ich es ohne ausreichend Flüssigkeit jeden Tag schaffen sollte, rasiert zum Dienst zu erscheinen.
Aber dies ist eine andere Geschichte, die in Kürze folgt.
Und heutzutage sind lauter Frauen beim Bund und die haben noch andere Bedürfnisse, was Hygiene betrifft ..
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Ich kann mir nicht vorstellen, wie damals wir extra Platz für Frauen an Bord hätten haben können.
Wir waren sowieso bereits weit über der beim Bau geplanten Mannschaftsstärke.
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Ich bin der Meinung, dass man Frauen nicht mit in den Krieg ziehen lassen sollten und zwar zu ihrem eigenen Schutz .. Gleichberechtigugung hin oder her .. Die Biologie spricht eine eigene Sprache ..
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Von mir aus können Frauen gerne auch ihre Gleichberechtigung ausleben und zur Marine, Heer oder Luftwaffe gehen.
Aber dann auch ohne Bevorzugung zum Beispiel bei der Unterbringung.
Das kleine Unteroffiziersdeck hatte 24 Schlafkojen ohne Möglichkeit, einen extra Bereich für Frauen abzutrennen.
Wer das akzeptiert, inklusiver gemeinsamer Waschräume, der darf gerne mitspielen 🙂
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