Vom 25. Juli bis 5. September lagen wir bei HDW in Kiel, um Instandsetzungsarbeiten durchführen zu lassen.
Dabei bekam ich auch gleich eine neue Rechenmaschine, nachdem einem der Versorger, die alte beim Transport zur Reparatur diese über Bord gefallen war.
Wir hatten schon einen recht findigen Versorgungsmaat, der lediglich beim Versuch ein paar weiße Pullover, die nur für die Schulschiffe vorgesehen waren, keinen Erfolg erzielen konnte.
Danach ging es gleich zum Nato-Manöver „Botany Bay“ von dem nichts besonders zu berichten gibt, entgegen dem hochtrabendem Namen.
Ich dachte da an eine längere Seefahrt nach Übersee, wurde jedoch leider enttäuscht.
Ab Ende Oktober ging es dann zu Übungsfahrten ins Mittelmeer und Atlantik mit mehreren Schiffen unseres Geschwaders, sowie zwei Versorgungsschiffe.
Dazwischen nahmen wir an der Deutsch-französischen-Übung „Iles d’Or“, mit Aufenthalten in Toulon und Cadiz teil.
Allerdings bekam ich diesmal wenig vom Hafenleben mit, da ich jeweils bloß einen knappen Tag Landurlaub pro Liegezeit bekam.
Eine Zeit, in der ich mir gewünscht habe, nicht der einzige an Bord zu sein, der die Kassengewalt hat.
Ebenso wie ein bisschen mehr Verständnis von der Besatzung, die scheinbar zum Großteil der Meinung war, sie könnten jederzeit vorbeikommen zum Geldabholen bzw. Geldwechseln.
Dieses würde ich in absehbarer Zeit gleichfalls noch ändern, denn schließlich waren wir kein kleines Dorf und ich nicht der Bankdirektor, der immer mit einem Bündel Geld durch die Gegend lief.
Zum Teil hatte ich selbst an diesen Zuständen schuld, da ich zum Beginn das Ganze aus Unkenntnis des Aufwands schleifen ließ.
Mir fehlte zu diesen Punkten einfach die zusätzliche Bootsmannsausbildung.
Also musste ich mir durch Lesen der diversen Dienstvorschriften und anderen Informationsquellen dieses Wissen aneignen.
Keine neue Erfahrung, sondern, wie in meinem bisherigen Leben öfters erlebt, eine Herausforderung, der ich mich durchaus gewachsen fühlte.
Ja, mit dem Geld muss man vorsichtig umgehen ..
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