Schon in den ersten Tagen auf dem Schiff fiel mir eine abgeschlossene Türe mit dem Schild „Zutritt nur für Berechtigte“ im Wohnblock auf, von der niemand sagen konnte, was sich dahinter befand.
Bekannt für meine Neugierde machte ich mich also auf die Suche nach dem Hauptbootsmann, welcher für das Gebäude verantwortlich war.
Dort erfuhr ich, dass sich dahinter ein Fotolabor befände, für dessen Benutzung man aber eine Sondergenehmigung benötige.
Seit meiner Kindheit hatte ich mit meinem Vater Bilder und Filme entwickelte und außerdem ein Praktikum bei einem Fotografen gemacht hatte.
Also dachte ich, es müsste eine Möglichkeit geben, dieses Labor für mich nutzen zu können.
Daher wandte ich mich an die zuständige Stelle in der Truppenverwaltung, wo mich der Sachbearbeiter damit abspeisen wollte, dass ich dafür einen Lehrgang machen müsste.
Der Antrag wäre von meinem Personaloffizier zuvor zu genehmigen.
Danach würde ich einen Zeitpunkt zugewiesen bekommen, an dem ich in Wilhelmshaven, sobald ein Platz frei sei, ein einwöchiges Seminar zu besuchen hätte.
Zum Glück hatte ich alle meine Zeugnisse dabei und so entschied der zuständige Vorgesetzte auf dem Amt, dass ich gleich nach Durcharbeiten der Unterlagen zur Prüfung bei ihm erscheinen dürfe.
Für den theoretischen Teil bekam ich das Schulungsmaterial ausgehändigt, mit dem Hinweis, mich zu melden, wenn ich für die Prüfung bereit wäre.
Bereits am nächsten Tag erschien ich erneut dort und zuerst dachte der Amtmann, ich hätte noch Fragen.
Er war sehr überrascht, als ich erklärte, bereit für die Prüfung zu sein.
Es hatte mir der Abend gereicht, um das wenige, was ich noch nicht wusste, zu erfassen, und war sicher den praktischen Teil ebenfalls ohne Probleme zu bestehen, was dann letztlich auch der Fall war.
Fürs kommende Wochenende reservierte ich mir das Labor, um mich in aller Ruhe mit den dort vorhandenen Gerätschaften vertraut zu machen.
Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, welche zusätzlichen Aufgaben und Arbeiten ich mir damit aufgehalst hatte.
Denn nun war ich so nebenbei Ersatzbordfotograf und zweiter Filmvorführer für die Mannschafts-/Unteroffiziersdienstgrade.
Das ist interessant, ich hab an unserer Schule auch im Fotozirkel mitgewirkt und war später hier im Erzgebirge bei einem Fotoclub im Kulturhaus Aue.
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Ein schönes Hobby und heute mit der modernen digitalen Technik auch deutlich erschwinglicher.
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Ja, das stimmt
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