Nachdem mein Schiff in der Kieler Werft lag, musste ich zur Anlegestelle für die Landungsboote.
In der Werft angelangt ging es erst einmal auf die Suche nach dem richtigen Liegeplatz, wo ich erneute Diskussionen mit der Wache hatte und wieder erklären musste, wieso ich die falsche Uniform trage.
Neben der Wachtmeisterei, die meine Versetzungspapiere in Empfang nahm, lernte ich gleich den Versorgungsoffizier sowie den 1. Offizier kennen, für die ich ebenso ein noch nie vorgekommener Fall war.
Und so lernte ich gleich in den ersten Stunden einige der wichtigsten Offiziere an Bord persönlich kennen, was sowohl Vor- als auch Nachteile hatte.
Inzwischen war es schon spät geworden, sodass die Rechnungsführerei geschlossen war und ich mich nicht mehr bei meinem direkten Vorgesetzten melden konnte.
Also ging ich in die Mannschaftskantine für ein rasches Abendessen, um noch rechtzeitig das letzte Landungsboot zurück in den Stützpunkt zu bekommen.
Dort wurde ich bereits vom Unterkunftsbootsmann und wachhabenden Unteroffizier erwartet und bekam ein Notbett für diese Nacht zugewiesen.
Zweifelsohne hatte ich mir den Dienstantritt auf dem Schiff anders vorgestellt, war aber froh, endlich Ruhe zu finden, zumindest für die Nacht.
Am nächsten Tag sollte dann das Chaos weitergehen, was mir allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst war.
Rückblickend war mir klar, dass mit diesem Dienstantritt meine Jugendzeit zu Ende gegangen war.
Nun wurde von mir als angehender Unteroffizier erwartet, alle aufkommenden Probleme zu meistern.