Schon vom ersten Moment, als ich die uralte Schreibmaschine sah, auf der meine Mutter 10-Finger-Blind tippen lernte, war ich davon irgendwie fasziniert.
Es war eine ähnliche Beziehung zwischen den Tasten, wie ich es bisher nur bei meinem Saxophon erlebt hatte.
Sobald ich mich an die Maschine setzte, marschierten meine Finger los, ohne dass ich lange nachdenken musste.
Ich durfte bloß nicht auf die Tastatur schauen, dann war ich sofort am Suchen, nach den richtigen Buchstaben.
Aber bevor ich richtig damit loslegen konnte, kam erst einmal, wie gleichfalls beim Musizieren die Tonleitern, das Einprägen der Buchstabenlage.
Mangels ausreichendem Papier übte ich es trocken auf einer Papiervorlage und es kam mir vor als würde ich Klavierspielen.
Anders als beim Schreiben mit der Hand scheint es fast so, als würde der Gedanke direkt aufs Papier bzw. den Bildschirm wandern.
Dabei entsteht gleichzeitig eine Musik, durch die Tastenanschläge, anhand dessen ich meine Stimmungslage erkennen kann.
Beim manuellen Schreiben muss ich mich viel zu sehr auf die Deutlichkeit des geschriebenen konzentrieren und das Schreibgerät gibt höchstens kratzende Geräusche von sich.
Vielleicht liegt es jedoch auch daran, dass ich das eine lediglich mit der rechten Hand ausführe und beim anderen beide Hände gleichzeitig beteiligt sind.
Ich hab auch noch auf einer mechanischen Schreibmaschine das Blindschreiben gelernt und teile deine Begeisterung, und die Tastenanschläge waren wirklich eine Art Musik, es gab doch auch mal ein Musikstück darüber von Jerry Lewis, nicht wahr?
Ich schreib wohl deshalb auch heute noch so gerne mit der Tastatur, hat echt was von Klavierspielen.
Liebe Grüße
Monika.
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