Nachdem bei der Feier zu meinem 18. Geburtstag bereits allen mitgeteilt wurde, dass ich im kommenden Frühjahr für die nächsten 4 Jahre zur Marine gehen würde, machte ich doch noch kurz vorher einen kleinen Abstecher bei den Omas, Tanten und Onkel vorbei.
Wobei kein großes Aufheben deswegen gemacht wurde, waren ja alle Onkel selbst bei der Bundeswehr gewesen.
Wie es eben in meiner Familie üblich ist, wenn jemand auf Reisen geht und als nichts anderes wurde meine Entscheidung angesehen.
Ebenso besuchte ich noch einmal meinen Boxtrainer und den letzten Musiklehrer, die beide, trotz meiner jungen Jahre, zu guten Freunden wurden.
Ich war sehr gerührt, dass ich von beiden Familien fast wie ein Sohn verabschiedet wurde.
Aber bei all diesem Verabschieden herrschte bei mir die Vorfreude auf das zu erwartende Abenteuer vor.
Etwas schwerer fiel dann jedoch der Abschied am Tag der Abreise von meinen Eltern, die mich beide zum Bahnhof begleiteten.
Denn bei aller Freiheitsliebe und dem enormen Freiheitsdrang, den mein Vater als Angehöriger einer Zigeunersippe in sich trug, merkte ich deutlich, wie nahe ihm es ging, mich in die Ferne entschwinden zu sehen.
Neben regelmäßigen Briefen musste ich versprechen, jeden Sonntag anzurufen.
Auch wenn es aus Kostengründen nur für ein kurzes Hallo wäre.
Mit diesen Worten drückte er mir heimlich noch 100 DM in die Hand, was fast sein komplettes Taschengeld fürs Rauchen des ganzen Monats war, als kleiner Notgroschen für mich.
Das versprach ich gerne und hielt es auch immer ein, zumindest in der Zeit auf Sylt.
Bis der Zug aus dem Bahnhof war, sah ich meine Eltern am Bahnsteig stehen und hinter mir hersehend.