Nach dem späten Frühstück wankte ich zwischen erneut hinlegen oder langsam mit dem Wellnessprogramm starten.
Zu beidem hatte ich jedoch irgendwie keine wirkliche Lust.
Gut eine Stunde hing ich lustlos vorm Laptop, bis ich mein wöchentlichen Virensan der kompletten Festplatte anwarf.
Da dieser etwa 45 Minuten dauert, entschloss ich mich in der Zwischenzeit ein paar Runden Altakten Schreddern.
Eine einfach mechanische Tätigkeit, die gerade ging, von meiner Motivation.
Leider meinte mein Schredder, nach kurzer Zeit, seine Arbeit zu verweigern.
Die üblichen Versuche, unter anderem per Hand das Schredderwerk im Auffangkorb freimachen, halfen alles nichts.
Im Rückwärtsgang funktionierte er, aber mochte kein neues Papier mehr einziehen.
Meinen ersten Impuls, das Schrottteil aus dem Fenster zu werfen, konnte ich überstehen, wobei mir dieser Adrenalinstoß half, das Problem aktiv anzugehen.
Nun blieb nur noch übrig, den scheinbar verstopften Sensor, per Hand freizuräumen.
Der erste Versuch mit einem normalen Schraubenzieher ging schief, da entweder zu kurz oder zu dick.
Also ging es in der Werkzeugkiste auf die Suche nach einem passenden Werkzeug.
Dabei fiel mir auf, dass ich diese auch dringend aufräumen müsste.
Das einzige, was ich dort auf die Schnelle fand, war ein Holzhandbohrer.
Sollte dies nicht funktionieren, bliebe mir allein noch das Gerät aufzuschrauben.
Keine große Sache, dazu wären lediglich 8 Schrauben zu entfernen, dann sollte ich direkt an den Sensor kommen.
Kurz bevor ich dies in Angriff nahm, merkte ich, dass sich der Pfropfen langsam löste.
Jetzt war ich hellwach, voller Tatendrang, aber vor allem hungrig.
Zum Glück brauchte ich bloß eine Handvoll Spätzle, Zwiebeln und Pilze in die Pfanne befördern.
Dazu zwei kleine Cordon Bleu braten und schon war das Mittagessen bereit.