Während ich auf die Unterlagen der Marine, Luftwaffe und Heer wartete, erfuhr ich eines Tages, bei der Geschäftsleiterbesprechung, dass sich der Firmeninhaber entschlossen hatte, die Firma zu verkaufen.
Aus Rücksicht auf den schlechten Gesundheitszustand seiner Frau und da keiner seiner Söhne an der Weiterführung des Betriebes interessiert war, blieb ihm nichts anderes übrig, um einen Weiterbestand der Firma sicherzustellen.
Er fand einen Konzern aus der Pharma-/Chemiebranche, der alle Arbeiter und Angestellte übernehmen würde.
Einigen aus der erweiterten Geschäftsführung würde sogar einen Wechsel in die Konzernleitung gebot.
Mit der Integration in dieses Firmengeflecht kam auch die EDV zu uns.
Diese Abteilung meinte, unsere Abläufe an ihr System anpassen zu können, ohne das System für unsere Belange zu modifizieren.
Dass dies zu einem totalen Chaos führte, war mehr als verständlich.
Die erwartete Erleichterung blieb aus und im Gegenteil hatten wir jede Woche neue Listen, die wir aufwendig korrigieren mussten.
Zum Glück hatte ich meine eigene Lagerbuchhaltung manuell weitergeführt und somit den nötigen aktuellen Überblick.
Nachdem sich der Einkaufsleiter, aus persönlichen Gründen, gegen einen Wechsel entschied, bekam ich die Gelegenheit mir alles vor Ort anzusehen.
Zusätzlich wollte ich meine beruflichen Zukunftsaussichten abzuklären.
Ein völlig anderes Betriebsklima, mit sehr eingeschränktem Arbeitsgebiet jedes Einzelnen, war das erste, das mir sofort auffiel.
Beim abschließenden Personalgespräch erfuhr ich, dass sie mich als Stellvertreter des Hauptabteilungsleiters des Einkaufs nehmen würden.
Ein Aufstieg in die Geschäftsführung jedoch nur mit einem abgeschlossenen Studium möglich wäre.
Damit war dies keine Option für mich und mein weiteres Berufsleben innerhalb dieses neuen Unternehmens.
Ich konnte mir auch nicht vorstellen die nächsten 45 Jahre ein und dieselbe Arbeit, egal wie interessant sie sei, zu machen.
Außerdem träumte ich davon, in die große weite Welt zu ziehen, dort mein Glück machend.
Zumindest so lange ich noch ledig, frei und vor allem jung war.
Dies hatte insofern die Auswirkung auf meine Entscheidung, für vier Jahre zur Marine zu gehen, ohne schlechtes Gewissen, die Firma nun im Stich zu lassen.
Wie alt warst du damals, als du diese Entscheidung zur Marine zu gehen, getroffen hast, Dieter?
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Ich muss damals 16 – 17 Jahre gewesen sein
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Oh, so jung noch!
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Ja, ich habe meine Ausbildung zum Industriekaufmann bereits mit 14 Jahren begonnen gehabt.
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Das ist wirklich früh …
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Ich war ja schon 19, als ich mit dem Abi fertig war. Im Anschluss habe ich dann studiert … (aber neben dem Studium immer mindestens 19 Stunden in der Woche gearbeitet).
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EDV-Einführungen und Umstellungen kenne ich zu Genüge. Die klappen nie auf Anhieb 😱
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In den 70er Jahren war EDV noch eine Geschichte, die nur von eingeweihten hinter verschlossenen Türen gemacht wurde.
Die Fachabteilungen bekamen lediglich Papierlisten, die oftmals nicht wirklich nützlich waren.
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Das glaube ich gern. Ich durfte 1981 mein Schülerpraktikum in der EDV eines Baustoffhandels machen. Das war aufregend und spannend und ich wurde darum beneidet 🤔
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