Eines Tages stand überraschend, jedenfalls für mich, der vorher im Einkauf gewesene Lehrling vor mir.
Da er lediglich seinen normalen Grundwehrdienst abgeleistet hatte, bestand sein Angestelltenvertrag nach wie vor, und damit Anspruch auf seinen alten Arbeitsplatz.
Auch wenn die Abteilung nun gut durchorganisiert war, konnten wir gut eine weitere Person gebrauchen.
Und so machte ich mich an die Arbeit ein schriftliches Organisationskonzept zu erstellen, was meiner Meinung nach, in diesem Unternehmen noch fehlte.
Eine Tätigkeit, die mir im späteren beruflichen Werdegang noch nützlich sein sollte.
Aber jetzt erst einmal bedeutete, jede Menge Bücher zu wälzen, um mir alle damit zusammenhängenden Informationen zu besorgen.
Bisher hatte jeder Abteilungsleiter sich alles vom Vorgänger abgeschaut und bei neuen Aktivitäten, nach eigenem Gutdünken gehandelt.
Nur ganz selten hatten sie Zeit für eine Weiterbildungsmaßnahme und ebenso wenig Interesse daran, wie mir schien.
Daher war es nicht verwunderlich, dass nicht bloß der Einkaufsleiter, mit dem einzuarbeitenden zukünftigen Assistenten, sehr angetan von meinen Ausarbeitungen, waren.
Beim nächsten Treffen der erweiterten Führungsebene musste ich darüber ein Referat halten und die übrigen Abteilungen wurden angehalten ebensolche Papiere zu fertigen.
Kurzerhand als Koordinator bestimmt, blieb die Arbeit letztendlich an mir hängen, zumindest beim ersten Entwurf und der Feinabstimmung.
Was mir jedoch großen Spaß und vor allem keine Probleme machte.
Konnte ich doch zum Teil dabei auf meine Unterlagen, die ich zur Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer hatte, zurückgreifen.
Erst Monate später sollte ich den Grund erfahren, warum es vom Betriebsinhaber als dringende Aufgabe angesehen wurde, ein möglichst aktuelles und umfassendes Organisations- / Ablaufkonzept des gesamten Unternehmens zu haben.