Nachdem es in der Buchhaltung doch noch ganz interessant wurde, war ich schon gespannt, wie es in der nächsten Abteilung „Statistik und Kostenkontrolle“ aussieht.
Aber leider bestand die Hauptarbeit darin, Zahlen von anderen Bereichen auf große Betriebsbögen zu übertragen und daraus Grafiken zu zeichnen.
Wenn der Abteilungsleiter, der übrigens der einzige Mitarbeiter dort war, nicht einer der drei Prokuristen gewesen wäre, hätte er höchstens 2 – 3 Stunden pro Tag etwas zu tun gehabt.
Lediglich wenn der Firmeninhaber zusätzliche Auswertungen benötigte, war mal mehr Arbeit vorhanden, was jedoch vom Abteilungsleiter selbst erledigt wurde.
Um die lange Zeit der Untätigkeit während der restlichen Arbeitszeit zu überbrücken, bemühte ich mich, soviel ich konnte, aus den Erfahrungen, des kurz vor seiner Pensionierung stehenden zu lernen.
Da er sonst nicht wusste, was er mit mir hätte anfangen können, war er gerne bereit, weit über die anfallenden Routinearbeiten mir näher zu bringen.
Erst viel später sollte ich einiges davon richtig verstehen und in meinem weiteren Berufsleben aktiv benutzen.
Dennoch war ich froh, die eine Woche der Stadtfahrten aus der Buchhaltung gleich in der zweiten Woche in der neuen Abteilung machen zu dürfen.
Ebenso noch mal im selben Monat die letzte Woche und schon war ich bereit für die Vertriebsabteilung.
Hier wurden eingehende Bestellungen geprüft und die Kunden auf Bonität in der Buchhaltung gegen gecheckt.
Anschließend gingen die Aufträge zur weiteren Verarbeitung ans Lager und den Versand.
Da aber keine Endkunden direkt beliefert wurden, sondern alles entweder über den Großhandel oder die Fachgeschäfte ablief, war nur sehr wenig Interessantes dabei für mich.
Mit dem eigentlichen Verkauf, der durch Außendienstmitarbeiter erledigt wurde, hatten wir nichts direkt zu tun.
Diese waren dem Vertriebs- und Marketingmanager unterstellt, welcher der einizge Bereich sein sollte, den ich nicht näher zu gesicht bekam.
Ich war froh, bereits nach drei Monaten zur nächsten Ausbildungsabteilung, ins Betriebsbüro, wechseln zu dürfen.
Mein rotes Tuch war die Betriebswirtschaft. Ich bemühte mich redlich, dort negativ aufzufallen.
Zu meinem Schrecken wurde mir trotzdem dort nach Ausbildungsende eine Stelle angeboten. 😱
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