Nachdem das alte silberne Es-Alt-Saxophon wieder hergestellt war, konnte ich endlich anfangen mit dem praktischen Unterricht.
Denn in der Zwischenzeit hatte ich sowohl Noten lesen gelernt und ebenso die entsprechenden Griffe auf dem Saxophon.
Also wartete ich voller Ungeduld, endlich Töne aus dem Instrument herauszulocken.
Der Lehrer war allerdings kein Berufsmusiker, sondern in seinem Hauptberuf Postbeamter geworden.
Er spielte lediglich noch nebenbei am Wochenende als Alleinunterhalter bei diversen Veranstaltungen und unterrichtete Anfänger.
Schnell brachte er mir den richtigen Ansatz bei, um ordentliche Töne produzieren zu können und auch die ersten einfachen Musikstücke.
Da ich jeden Tag mindestens 1 Stunde konzentriert übte, hatte ich nach kurzer Zeit sehr gute Fortschritte erzielt, obwohl ich nur 1-mal pro Woche Unterricht bekam.
Es reichte zwar, um bei Geburtstagen und an Weihnachten, für die Familie zu spielen, aber mehr konnte er mir leider nicht beibringen, so wie es für mich aussah.
Auch mein Musiklehrer bemerkt, dass mir Tonleitern üben und erlernen einfacher Lieder für Hausmusik, keinen großen Spaß bereitete.
Daher sprach er mit meinen Eltern, wie es weiter gehen sollte.
Nach seiner Meinung wäre es eine Möglichkeit für mich, weiter voranzukommen, wenn ich dem örtlichen Stadtkapellmeister vorspielte und dort weiteren Unterricht bekäme.
Allerdings würden nicht alle als Schüler angenommen, er wäre jedoch sicher, dass es für mich ohne Problem möglich wäre.
Zwischenzeitlich hatte meine Schwester aufgehört, Akkordeon zu spielen, da sie nicht in die gleiche Übungsgruppe wie ihre Freundin im Akkordeonklub kam und sie kein wirkliches Interesse am Musizieren verspürte.
Meinem Vater war dies keinesfalls entgangen und ihm missfiel, dass das Musikinstrument als Staubfänger, unnütz herumstand.
Er klärt daraufhin mit dem Inhaber des Musikgeschäftes, das dieser das Akkordeon zurücknimmt und ich mir dafür ein neues Saxophon aussuchen dürfe.