Freddy Teil 9 – seine letzten Monate

Mit vielen Unternehmungen in die Umgebung meiner kleinen Heimatstadt und deren Wälder, verbrachten wir einen vierten wunderschönen Sommer zusammen, ohne zu ahnen, dass es der letzte war.

Nachdem wir beide Wasserraten waren, suchte ich meistens einen Platz für uns, wo wir zusammen baden, oder zumindest im Wasser herum planschen konnten.

Zu Beginn des Herbstes fiel mir zum erste Mal bewusst auf, dass sich Freddy andauern an seinen Ohren kratze, und dies oft solange, bis sie bluteten.

Nachdem mein Vater auch keinen Rat wusste, ging ich also zu dem Apotheker, der nebenbei Jäger war, und selbst Hunde hatte.

Nach eingehender Begutachtung, die Räudemilben zum Vorschein brachten, spülte er die Gehörgänge mit einer Wundtinktur, und gab mir Anweisung, sie täglich mit Ballistol (ein Wund- und Heilöl für Tiere) einzureiben, um eventuell Reste und Eier weiter abzutöten.

Selbstverständlich machte ich dies so gründlich wie irgend möglich, und war sehr erleichtert, als das Kratzen bereits nach kurzer Zeit deutlich weniger wurde.

Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, denn die Milben hatten sich bereits durchs Trommelfell gefressen, und Freddy dadurch starke Gleichgewichtsprobleme bekommen.

Und so musste ich ihn nach Rücksprache und Anraten des Tierarztes, zum Ende des Jahres einschläfern lassen.

Danach wollte ich kein eigenes Haustier mehr, zu sehr schmerzte mich damals sein Verlust, und der Zweifel, ob ich nicht durch besseres Achtgeben diese Ansteckung verhindern hätte können.

Erst mein geliebter Wuschel, der Hund meiner Nachbarin, den ich zur Betreuung übernahm, schaffte es 40 Jahre später ein zweites Mal, sich einen Zugang zu meinem Herzen zu graben.

Und um leider ebenso den Schmerz des Verlustes wieder zurückzuholen, als ich die Entscheidung übernehmen musste ihn einschläfern zu lassen, nachdem sich Metastasen vom Hodenkrebs, bis in die Bauchhöhle ausgebreitet hatten.

Hätte ich diese Entscheidung nicht getroffen, wäre er innerhalb 1 – 2 Tagen, laut Tierarzt an Vergiftung gestorben, da er weder Urin noch Kot absetzten konnte.

zu den vorhergehenden Teilen der Erlebnisse mit Freddy:
https://dieka56welt.wordpress.com/2015/08/01/index-erlebnisse-erster-hund-freddy-19348274/

8 Antworten zu “Freddy Teil 9 – seine letzten Monate

  1. Diesen Schmerz kenne ich auch. Genauso wie bei Familienmitglieder, hinterlassen sie eine Leere in unserem Leben …

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  2. es freut mich, dass du mit tieren so fair umgehst. darum verleihe ich dir und deinem blog den “fair zu pfoten award” und bedanke mich für deine tierliebe. info: http://wp.me/p3gzPd-2TE

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    • Vielen Dank für die Auszeichnung, über die ich mich sehr gefreut habe und deine schönen Videos werden mir bestimmt noch viele schönen Zeiten bereiten.
      Leider komme ich erst heute dazu, es mir näher anzusehen und auch deine dort gestellten Fragen, zu beantworten.
      VG Dieter

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  3. juu…das sind ja ganz liebenswerte Geschichten, da muss ich mal mehr davon lesen bei Gelegenheit. Sie wecken bei mir auch Erinnerungen an meine Haustierchen. Ich kenne diesen Schmerz des Loslassens, aber eben auch das Glück, einem Tier ein Freund zu sein.

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  4. Monika-Maria Ehliah

    … ich habe keine Worte Dieter … nur Tränen …
    Segen ….
    M.M.

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    • Ich danke dir, die beiden werden für immer einen festen Platz in meinem Herzen haben und in meiner Erinnerung mit einem tränenden und lachendem Auge weiterleben.
      Liebe Grüße
      Dieter

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