Nach einem sehr wirren Halbwachtraum hing ich während des Frühstücks einfach so meinen Gedanken nach.
Plötzlich kam mir in den Sinn, wo sich eine entscheidende Änderung in meinem Leben ergeben hatte.
Bevor ich nach Amerika ging, war ich ein unangepasster junger Wilder und dies sowohl im Privaten, als auch im Beruflichen.
Für mich galt das Motto „Es gibt nichts, dass nicht möglich wäre“.
Wahrscheinlich einer der Gründe warum ich für so ein Forschungsprojekt als Projektleiter ausgewählt wurde, ohne die sonst üblichen akademischen Qualifikationen.
Aber die USA hatte den Ruf, dass dort alles möglich ist und es lediglich darauf ankommt seine Ideen umzusetzen.
Alles änderte sich jedoch, als mein Vater starb und ich zurück nach Deutschland ging.
Jetzt hatte ich die Verantwortung für meine Familie, die zwar bloß aus meiner Mutter, meiner Schwester und ihrem Sohn bestand, aber dennoch versorgt werden musste.
Im Beruf versuchte ich zwar noch immer meine Unabhängigkeit zu bewahren.
Nun immer mit einem Blick darauf gerichtet ausreichend zu verdienen, um alle Anforderungen gerecht zu werden.
Wobei diese Erwartungen mir von niemandem vorgegeben wurden, sondern meinem üblichen Standard, dass 100 % nicht genug sind, entsprangen.
Und so wurde aus einem freien Wilden ein konservativer Kaufmann mit kreativer Ader.
Bereits im ersten Jahr hatte ich die Gewinnzahlen wie vor meinem Auslandsausflug erreicht und die nächsten Jahre regelmäßig verdoppelt.
Natürlich blieb dabei mein Privatleben fast gänzlich auf der Strecke.
Das alles kann ich dir nachfuehlen. Ich bin froh, dass ich das alles hinter mir gelassen habe.
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Ich auch inzwischen mehr oder weniger freiwillig warte ich nun auf den Rentenbeginn
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