Für mein erstes Auto hatte ich die letzten Jahre einen großen Teil meines Lehrlingslohns angespart.
Allerdings musste ich feststellen dass das von mir ausgesuchte gebrauchte Auto etwas außerhalb meines Angesparten Geldes lag.
Aber da ich immerhin 1.000 DM von dem Kaufpreis 2/3 angespart hatte sah ich es nicht als Problem an das die Bank, bei der ich mein Gehaltskonto hatte und auch vorab nach einem Kleinkredit für einen Autokauf nachgefragt hatte, den Rest finanziert.
Also unterschrieb ich einen Vorvertrag und ging mit den Fahrzeugdaten zur Bank, wie mit meinem zuständigen Sachbearbeiter abgesprochen, um den Kredit festzumachen.
Dort musste ich jedoch feststellen das der Sachbearbeiter mir den Kredit mit der Begründung das das Auto zu groß für mich sein ablehnte.
Wobei der Sachbearbeiter gerade mal 5 - 6 Jahre älter war als ich und sich selbst nicht so ein Auto leisten konnte.
Nachdem aber der Autohändler einen Rücktritt vom Vertrag nicht akzeptieren wolle musste ich einen anderen Weg suchen den Restkaufpreis zu finanzieren.
Ein bekannter meines Boxtrainers hätte den Rest finanziert wollte sich aber vorher das Auto ansehen, da er Kfz-Meister war stimmte ich gern zu.
Bei der Besichtigung stellte sich dann heraus das einige Mängel am Auto einen Rücktritt vom Kaufvertrag möglich machen würde.
Also ging ich zu einem Rechtsanwalt, da ich eine Rechtsschutzversicherung hatte kein finanzielles Risiko für mich, und der war auch meiner Meinung dass ich zumindest einen großen Teil der Anzahlung zurückerhalten müsse.
Voller Zuversicht, da die Rechtsschutzversicherung Kostenübernahme zugesichert hatte und ich deswegen eine gute Erfolgsaussicht sah, ging ich zum Gerichtstermin.
Dort musste ich jedoch feststellen das Recht haben und Gerechtigkeit zu erlangen zwei verschiedene Dinge sind, zu mindestens vor deutschen Gerichten.
Der Richter gab mir zwar in der Hauptsache Recht, aber Geld bekam ich nicht zurück.
Laut Richterspruch sollte ich es als Lehrgeld ansehen, damit ich als angehender Kaufmann zukünftig besser vor einem Vertragsabschluss alles prüfe. Der Autohändler musste wegen arglistiger Täuschung das Geld an eine gemeinnützige Organisation nach Vorgabe des Richters bezahlen.
Mir blieb nichts anderes übrig mir einen alten VW Käfer für 150 DM in Polizeigrün, von der Polizei ausgemustert und damit auch viele Km auf dem Tacho, zu kaufen.
Auch die Heizung war nicht besonders und da ich das Auto im Dezember gekauft hatte musste ich den ganzen Winter dick Angezogen Autofahren.
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